Projekt 445cui FE-lony Prison Break Stroker

In diesem Bereich könnt ihr eure Umbauprojekte und Restaurationen dokumentieren.
Benutzeravatar
Stonesoul
Beiträge: 52
Registriert: 31. Mär 2017, 21:39
Wohnort: Augsburg
Fuhrpark: 1965 Mercury Montclair 2DHT 390FE
Likes vergeben: 1 x

Beitrag von Stonesoul » 27. Sep 2017, 08:30

Morgen!

Das alles habe ich vor ein paar Jahren auch schon mal machen lassen. Aber damals war ich noch dumm/unwissend und grün hinter den Ohren und habe es nicht so genau verfolgt bzw. mir erklären lassen was wie weshalb warum etc..
Ob die damals wohl eine Hohnbrille benutzt haben...ich glaub wohl eher nicht.

Aber mal eine systematische Frage:

Da wird immer viel Zeit für Ausrichten verwendet. Ausrichten, Planen, Ausrichten, Planen, Ausrichten, Hohnen etc...

Es gibt doch sicher auch Maschinen die Planen UND Hohnen können? Oder spricht etwas dagegen direkt nach dem Planen wenn der Block eh schon ausgerichtet ist auch gleich noch zu Hohnen?
Der die das, wer wie was, wieso weshalb warum, wer nicht fragt bleibt dumm. ;)

Benutzeravatar
Henk
Moderator
Beiträge: 3545
Registriert: 24. Mär 2017, 15:13
Wohnort: nördlicher Landkreis Osnabrück
Fuhrpark: 1963 Ford Galaxie 500 XL Sportsroof
1963 Ford Country Sedan
1960 Ford Fairlane 500 two door Club Sedan
1984 Ford F150 (sold)
1986 Ford Bronco
Likes vergeben: 676 x
Likes erhalten: 397 x

Beitrag von Henk » 27. Sep 2017, 09:28

Bohren, planen und honen sind drei von einander unabhängige Maschinen, was man bestimmt alles in einer Maschine machen könnte, aber das wäre dann sowas wie eine 5Achsen CNC Maschine von der man dann wohl mindestens 3 Stück haben müsste....
Sowas steht eher in einem Motorenwerk von VW, Ford, Opel etc. wo die Maschinen 24Std/7Tage die Woche laufen und ein und die selben Basismotorblöcke über 10Jahre oder länger bearbeiten.

Nur mal so zum Beispiel, das man ein Gefühl dafür bekommt wie universell einsetzbar die Maschinen sein müssen.
Vor meinem 60er jahre Ford FE V8 wurde eine Einzylinder Lanz Bulldog Block von 1930 gebohrt und wärend mein Motor in der Honmaschine bearbeitet wurde, wurde hinter mir bereits ein Dreizylinder Motorblock gebohrt der mein interesse nicht wirklich weckte und deswegen kann ich nichtmal sagen ob es ein Smart, Opel oder sonst was gewesen wäre.

Die haben da hoch moderne Maschinen stehen sowie Maschinen aus den 50er Jahren.
paralell zu meinem Motor hat der Mitarbeiter noch Ventileinstellplättchen für einen Jaguar Sechsender produziert, die von Jaguar aus käuflich nicht mehr zu bekommen sind.

Von diesen Jaguar Köpfen lagen da 3 oder 4 Stück im Regal, also scheint es ja Bedarf zu geben.

Aber es lagen auch alte MAN LKW sowie Catapillar Motoren auf Pallette die auf überholung warteten.
An einer anderen stelle wurde ein alter BMW V8 zerlegt und in der Nebenhalle wurde eine Mercedes Heckflosse mit frisch überholtem 250 Sechzylinder und zwei Zenith Doppelvergasern eingestellt.

Die Bandbreite ist gigantisch und es herrscht Personalmangel, es ist nicht so das sie kein Personal bekommen könnten, es ist eher so das die Leute die sich bewerben, einfach nichts mehr können und auch nicht wirklich wollen.

Da wird wirklich alles instandgesetzt, vom Mofa Motor bis zum Schiffsdiesel!
Gruß Heiko aka Henk

Benutzeravatar
Henk
Moderator
Beiträge: 3545
Registriert: 24. Mär 2017, 15:13
Wohnort: nördlicher Landkreis Osnabrück
Fuhrpark: 1963 Ford Galaxie 500 XL Sportsroof
1963 Ford Country Sedan
1960 Ford Fairlane 500 two door Club Sedan
1984 Ford F150 (sold)
1986 Ford Bronco
Likes vergeben: 676 x
Likes erhalten: 397 x

Beitrag von Henk » 27. Sep 2017, 10:11

Das mit der Honbrille ist für einen Brot und Butter Motor schlussendlich auch nicht so wichtig, aber wenn man sich entscheidet einen Performance Motor zu bauen, dann sollte man das auch richtig machen!
Was bringt es einem rund 900€ für Schmiedekolben auszugeben wenn man am falschen ende spart diedie Vorteile diverser Teile torpediert, es sind die Kleinigkeiten die den Unterschied ausmachen und die persönlichen Ansprüche dir einem den Weg vorgeben.
Gruß Heiko aka Henk

Benutzeravatar
Stonesoul
Beiträge: 52
Registriert: 31. Mär 2017, 21:39
Wohnort: Augsburg
Fuhrpark: 1965 Mercury Montclair 2DHT 390FE
Likes vergeben: 1 x

Beitrag von Stonesoul » 27. Sep 2017, 12:43

Henk hat geschrieben:
27. Sep 2017, 10:11
Das mit der Honbrille ist für einen Brot und Butter Motor schlussendlich auch nicht so wichtig, aber wenn man sich entscheidet einen Performance Motor zu bauen, dann sollte man das auch richtig machen!
Was bringt es einem rund 900€ für Schmiedekolben auszugeben wenn man am falschen ende spart diedie Vorteile diverser Teile torpediert, es sind die Kleinigkeiten die den Unterschied ausmachen und die persönlichen Ansprüche dir einem den Weg vorgeben.
Oh ich wollte da jetzt nicht anzweifeln ob die Hohnbrille nötig ist oder so.
Das war eher ein Gedanke darüber, was ich bei meiner Revision alles nicht beachtet habe und mich heute ärgert. Ich kenne z.B. mein Kompressionsverhältnis nicht. Mangels Kenntnis des genauem Brennraumvolumens der Köpfe kann ichs auch nicht so genau ausrechnen. Zumindest hab ich es so in Erinnerung. Vielleicht sollte ich das mal wieder angehen...

Ist wirklich sehr inspirierend hier im Forum. ;)
Der die das, wer wie was, wieso weshalb warum, wer nicht fragt bleibt dumm. ;)

Benutzeravatar
Henk
Moderator
Beiträge: 3545
Registriert: 24. Mär 2017, 15:13
Wohnort: nördlicher Landkreis Osnabrück
Fuhrpark: 1963 Ford Galaxie 500 XL Sportsroof
1963 Ford Country Sedan
1960 Ford Fairlane 500 two door Club Sedan
1984 Ford F150 (sold)
1986 Ford Bronco
Likes vergeben: 676 x
Likes erhalten: 397 x

Beitrag von Henk » 27. Sep 2017, 14:48

Habe ich auch nicht negativ verstanden, wollte damit sagen das mein Weg das ganze anzugehen nicht der Kardinalsweg für jedermann sein muss, nur inspirierend ;)

Beim FE sind eher die Kolben entscheident welches Kompressionsverhältnis Du hast, denn da kommt es auf die "Piston hight" und dem "Dishvolume" an.
Also ohne zerlegen wirst Du es nie ganz genau herausfinden, wenn Du mir sagen kannst wie deine Kolben aussehen, kann ich Dir zumindest annähernd sagen welche verdichtung Du hast.

Beim FE schwanken bis auf ganz wenige und auch extrem seltene Köpfe aus ende der 50er Jahre zwischen 72cc und 76cc Brennraumvolumen.
Gruß Heiko aka Henk

Benutzeravatar
Henk
Moderator
Beiträge: 3545
Registriert: 24. Mär 2017, 15:13
Wohnort: nördlicher Landkreis Osnabrück
Fuhrpark: 1963 Ford Galaxie 500 XL Sportsroof
1963 Ford Country Sedan
1960 Ford Fairlane 500 two door Club Sedan
1984 Ford F150 (sold)
1986 Ford Bronco
Likes vergeben: 676 x
Likes erhalten: 397 x

Beitrag von Henk » 27. Sep 2017, 15:10

Wenn deine Kolben in etwa so aussahen, dann hast Du schlechtestenfalls eine Verdichtung von 9:1, eher 9,5:1 und das kann mit der richtigen Peripherie schon ganz gut drücken 👍
20160519_181516.jpg
mein alter 390er
Falls Du ein Foto hast, lass mal sehen

Werde heute Abend mal ein paar Daten zu meinen Teilen die jetzt verbaut werden hinzufügen, das verdeutlicht was alles zur Berechnung des Kompressionsverhältnis dazu gehört.
Gruß Heiko aka Henk

Benutzeravatar
Henk
Moderator
Beiträge: 3545
Registriert: 24. Mär 2017, 15:13
Wohnort: nördlicher Landkreis Osnabrück
Fuhrpark: 1963 Ford Galaxie 500 XL Sportsroof
1963 Ford Country Sedan
1960 Ford Fairlane 500 two door Club Sedan
1984 Ford F150 (sold)
1986 Ford Bronco
Likes vergeben: 676 x
Likes erhalten: 397 x

Beitrag von Henk » 27. Sep 2017, 20:59

Hier ein paar weitere Protagonisten meines feuchten Motortraums :D



60 over Mahle Schmiedekolben, fast 275 Gramm leichter als die original Kolben.jpg
0,030" übermass Schmiedekolben von Mahle, ganze 275gramm leichter als die original Gusskolben
61 Geschmiedete 6,700 HBeam Pleuel mit ARP 8740 verschraubung.jpg
Geschmiedete Scat 6,700" H-Beam Pleuel mit ARP #8740 Verschraubung
62.jpg
Pleuel balancing weights
63 Scat 9000 Pro Comp Lightweight Kurbelwelle.jpg
Scat 9000 Pro Competition Lightweight Kurbelwelle mit 4,25" Hub, original sind es beim 390er 3,78" Hub
64 Balancing Info.jpg
Balancing Info sheet

Und nun etwas Mathe :)
Die bekannten Daten lauten:
Hub 4,25"
Bohrung 4,080"
Länge der Pleuel 6,7"
Kolbenvolumen 7cc
Zylinderkopfvolumen 75cc
"Deck Hight" 10,165" (original sind 10,170", aber bei mir wurde ja ein wenig geplant)
"Compression Distance" der Kolben 1,325"
Bohrung der Kopfdichtung ebenfalls 4,080"
Dicke der Kopfdichtung ist 0,040"

Nun ja, das Verdichtungsverhältniss wollte ich in Erfahrung bringen, dafür musste etwas gerechnet werden, da mir z.B. die "Deck clearence" (Abstand Kolben Oberkannte im OT zu Oberkannte Motorblock) unbekannt war.

Hub geteilt durch 2
(4.250" / 2 = 2.125")
+ Pleuellänge Augenmitte bis Augenmitte
2.125" + 6.700" = 8,828"

"Deck Hight" (Das Maaß von Kurbelwelle mitte bis Oberkannte Motorblock) ist 10,165" - 8,825" = die "anzustrebende" "Compression Distance" @ zero deck hight (Kolbenoberkannte bündig mit Blockoberkannte)
10,165" - 8,825" = 1,34"

Meine Kolben haben aber 1,325" "Compression Distance"
1,34" - 1,325" = 0,015" Deck Height Distance.
D.h. meine Kolbenoberkannte steht 0,015" unter der Motorblockoberkannte.

Wenn man dann den Rechner unten im Link mit den Daten füttert, kommt man auf 10,726:1 Verdichtung.

https://www.uempistons.com/index.php?ma ... 9a84e096df
Gruß Heiko aka Henk

Benutzeravatar
428CJ
Beiträge: 2177
Registriert: 16. Jul 2017, 13:52
Wohnort: Plaidt
Website: https://www.youtube.com/watch?v=YyD4Y4-E98M
Fuhrpark: Wenig was fährt viel was steht
Likes vergeben: 28 x
Likes erhalten: 82 x

Beitrag von 428CJ » 3. Okt 2017, 09:22

Ich hab auch grade 3 FE in der Arbeit...das tauchentlacken ist einfach das beste...aber ich mach auch immer die Stopfen der Lifergalery raus das da die Suppe auch durchgeht.

Mit TorquePlate honen machen nicht viele...und für Strassenmotoren ist es auch nicht notwendig.

Für einen meiner Privatemotoren gehe ich den anderen weg und lasse mir grade Kolben für einen 406 anfertigen....Revs visa Torque..:)

Planen die dir auch das Intake? Denn sieht ja aus als ob am Block einiges weggegangen ist. Welches Intake nimmst du? Ich hab für den 406 noch ein Offenhauser..obwohl ich auch das 427 Edelbrock überlege...
Feinwuchten, Kurbelwellenkits und Shortblocks www.turtle-performance.com

Bei Facebook Turtle Performance Feinwuchten

Benutzeravatar
Henk
Moderator
Beiträge: 3545
Registriert: 24. Mär 2017, 15:13
Wohnort: nördlicher Landkreis Osnabrück
Fuhrpark: 1963 Ford Galaxie 500 XL Sportsroof
1963 Ford Country Sedan
1960 Ford Fairlane 500 two door Club Sedan
1984 Ford F150 (sold)
1986 Ford Bronco
Likes vergeben: 676 x
Likes erhalten: 397 x

Beitrag von Henk » 3. Okt 2017, 20:23

Stopfen waren bei mir Stirnseitig raus, das reicht üblicherweise, bin vor dem Tauchbad auch schon mit der Bürste durch die Ölkanäle.
Intake muss nicht geplant werden, es sind nur 0,13mm abgetragen worden.

Ich bevorzuge die Edelbrock Performer RPM Brücke, die kann Drehzahl ohne untenrum viel an Drehmoment einzubüssen.

Mein letzter 390er war auf Drehzahl ausgelegt und ich muss zugeben das ich zwischen 5500U/min und 6000U/min spätestens freiwillig geschaltet habe oder vom gas gegangen bin.

Diese Motor ist so ausgelegt das er willig bis 5500U/min dreht und dabei ab ca. 1800U/min sattes Drehmoment liefert, das liegt mir eher.

Er muss nicht schneller werden, nur schneller schnell!
Gruß Heiko aka Henk

Benutzeravatar
Henk
Moderator
Beiträge: 3545
Registriert: 24. Mär 2017, 15:13
Wohnort: nördlicher Landkreis Osnabrück
Fuhrpark: 1963 Ford Galaxie 500 XL Sportsroof
1963 Ford Country Sedan
1960 Ford Fairlane 500 two door Club Sedan
1984 Ford F150 (sold)
1986 Ford Bronco
Likes vergeben: 676 x
Likes erhalten: 397 x

Beitrag von Henk » 3. Okt 2017, 20:50

Bei der Verwendung von der Torqplate bzw. Honbrille gehe ich inzwischen mit der Empfehlung von Barry Rabotnik, dem Besitzer von Survival Motorsports und dem Autor von der FE Performance Bibel "How to build max Performance Ford FE Engines" niemals ohne Honebrille zu honen!

Bei dem jetzigen Block waren es nur 0,01mm Verzug, was wohl an der Verwendung von Stehbolzen liegen muss, da der letzte Block mit den herkömmlichen Zylinderkopfschrauben bereits 0,06mm Verzug zeigte.
Ich denke wenn man einen Motor überholt, sollte man es richtig machen ohne Abkürzungen oder dem einsparen von wichtigen Spezialwerkzeugen.
Gruß Heiko aka Henk

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag